In Sichtweite der beiden Wanderwege „Römerstraße“ (von Trier nach Mainz) und „Sponheimer Weg“ (von Bad Kreuznach nach Traben –Trarbach) liegt der Ort Dill mit der gleichnamigen Burg.Die wohl bedeutendste Straßenverbindung, die über den Hunsrück führte, war die Römerstraße von Bingen über Kirchberg nach Trier. Diese historische Wegeverbindung ist heute unter dem Namen "Ausoniusstraße" bekannt und ist als Wanderweg ausgewiesen. Oberhalb von Dill, nur wenige Meter vom Staatswald entfernt, wurde in den achtziger Jahren ein römischer Limes-Wachtturm (den es dort tatsächlich nie gegeben hat) als Aussichtsturm an besagter römischer Wegeverbindung errichtet. Wer den Turm über zwei Leitern besteigt, kann von hier aus nicht nur die Weiten des Hunsrücks überblicken und die Terasse der Römerstraße verfolgen, sondern hat auch einen herrlichen Blick auf den nahe gelegenen Ort Dill mit seiner markanten Burgruine.Der Burgfels wird vom Sohrbach umflossen. Ob es sich bei der urkundlichen Erwähnung eines Landegerus de Tila im Jahre 1090 um einen Adeligen von der Burg handelt, darüber sind sich Historiker noch nicht einig. Als gesichert gilt eine Urkunde des Klosters Springiersbach aus dem Jahr 1107, in der ein Adalbert de Dille als Zeuge genannt wird. Über Adelheid von Mörsberg kam die Burg in den Familienbesitz der Grafen von Sponheim. Sie diente zunächst wohl der Sicherung und dem Ausbau des sponheimischen Territoriums, das sich von der Mosel über den Hunsrück bis in den Naheraum erstreckte. Trotz mehrerer Teilungen der Grafschaft blieb Burg Dill stets ungeteilter Besitz aller späteren Gemeinsherren der Grafschaft Sponheim. Der historisch gewachsene Ortskern von Dill, der sich um den Burgberg schmiegt, beeindruckt mit seinen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern aus der dem 18. und 19. Jahrhundert. Insbesondere fallen bei einigen Fachwerkhäusern die eigentümlichen ovalen Fenster zwischen dem Obergeschoss und der Dachtraufe auf. In der Fachsprache wird diese architektonische Besonderheit als „Trempelwand“ bezeichnet.